Besuch der Bundeskanzlerin in der Gedenkstätte Dachau

 |  10. September 2013

Am Dienstag, den 20. August 2013, besuchte die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Angela Merkel, die KZ-Gedenkstätte Dachau. Mit ihrem Besuch war die Kanzlerin einer Einladung des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer gefolgt.

Max Mannheimer übergibt der Bundeskanzlerin seine Erinnerungen „Spätes Tagebuch“ und „Drei Leben“.

In ihrem Grußwort betonte die Bundeskanzlerin, dass die Erinnerung an die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft von Generation zu Generation weitergegeben werden müsse. „Junge Menschen müssen wissen, welches Leid von Deutschland ausgegangen ist. Sie müssen lernen, wie sie extremistischen Tendenzen entgegentreten können.“ Orte wie die KZ-Gedenkstätte Dachau, so die Bundeskanzlerin, würden mahnen, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer politischen Gesinnung oder ihrer sexuellen Orientierung die Würde und das Recht zu leben abgesprochen wurde. Daraus ergebe sich eine bleibende Verantwortung. ,,Das ist auch ein Grund, warum wir Einrichtungen, die der Opfer gedenken und an die Verbrechen Deutschlands in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern, fördern.

Dr. Angela Merkel im Gespräch mit Überlebenden des KZ-Dachau in der Dauerausstellung; Überlebende von rechts nach links: Karl Rom, Abba Naor, Uri Chanoch, Jean Samuel (halb verdeckt)

Gemeinsam mit Max Mannheimer, der Frau Dr. Merkel zuvor seine Erinnerungen „Spätes Tagebuch“ und „Drei Leben“ überreicht hatte, legte die Bundeskanzlerin einen Kranz am Internationalen Mahnmal nieder. Anschließend besichtigte sie einen Teil der Dauerausstellung und traf sich mit mehreren Überlebenden des KZ Dachau zu einem persönlichen Gespräch. Trotz der beschränkten Zeit ihres Besuchs nahm sie sich viel Zeit für Gespräche mit den Überlebenden.

Nach dem Museumsbesuch trug sich die Kanzlerin in das Gästebuch der Gedenkstätte ein. Anschließend wurde ihr von der Leiterin der Gedenkstätte, Dr. Gabriele Hammermann, und dem Stiftungsdirektor Karl Freller ein Exemplar des Totenbuchs der Gedenkstätte Dachau überreicht, das mit großer Unterstützung des Bundes realisiert werden konnte. In dem Buch, dass sich Frau Dr. Merkel vom Archivar der Gedenkstätte, Albert Knoll, erläutern ließ, befinden sich die Namen von mehr als 33.000 Häftlingen, die im KZ Dachau gestorben sind. Der Präsident des Comité International de Dachau, Pieter Dietz de Loos, gab außerdem bekannt, dass der Bundeskanzlerin der neu eingerichtete André Delpech Preis verliehen werden soll.

Übergabe des Totenbuchs der Gedenkstätte Dachau an Dr. Angela Merkel mit Dr. Gabriele Hammermann, Stiftungsdirektor Karl Freller und Archivar Albert Knoll (ganz links im Bild).

Der Besuch von Frau Dr. Merkel war der erste Besuch eines amtierenden deutschen Bundeskanzlers in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Er wurde nicht nur mit großem öffentlichem Interesse verfolgt, sondern stellte vor allem für die anwesenden Überlebenden des KZ-Dachau ein besonderes Ereignis dar. Die Bundeskanzlerin betonte, dass der Besuch auch für sie ein bewegender Moment sei. „Orte wie dieser mahnen jeden Einzelnen mitzuhelfen, dass so etwas nie wieder geschieht“, so die Bundeskanzlerin.