Gedenkbotschaft Max Volpert
Gedenkbotschaft Max Volpert
Überlebender des KZ Dachau
(Transkript)
Sehr geehrte Zuhörer,
mein Name ist Max Volpert, geboren in Litauen am 7. September 1931, in der zeitweiligen Hauptstadt von Litauen, Kovno/Kauen. Ich bin ‚Volljude‘, wie auch meine Eltern. Vater war Rechtsanwalt und praktizierte in Kovno/Kauen. Als Junge besuchte ich ein hebräisches Gymnasium und wir waren eine zionistische Familie. Die Zeit zwischen den zwei Weltkriegen war einigermaßen problemlos.
Beim Ausbruch des Krieges 1941 mussten wir ins Ghetto. Es gab Mord, Selektionen, Hunger, Ermordungen und so weiter. Anfangs waren wir um die 30.000 Juden im Ghetto. Bei der Schließung des Ghettos 1944 blieben in dem Ghetto ungefähr 5.000 Juden am Leben. Man trieb uns am 11.7.1944 in Viehwagenwaggons und am 13.7.1944 hielt der Zug und Frauen und Kinder mussten raus. Mutter und Schwester nach Stutthof und nachher ermordet in Auschwitz.
Vater und ich und noch um die 1.000 [weitere Jüdinnen und Juden] wurden am 15.7. nach Kaufering gebracht, einem Nebenlager von Dachau. Meine Dachauer Häftlingsnummer ist 82229. Wir mussten den Bunker Weingut 2 bei Landsberg bauen. Vater starb in Lager IV. Undenkbar schwer war die Arbeit, [auch] die Verpflegung [war schlecht], [es gab] auch keine medizinische Hilfe. Es gab auch Ermordungen im KZ, in den Nebenlagern. [Ich erzähle] einiges über den Verlust meiner Familie und [über] die Juden, welche ermordet wurden in den Jahren 1941 bis 1945 – aber nicht nur in Litauen. Meine Kindheit ist nicht mehr da, die ist verloren. Das verfolgt mich dauernd, zu meinem Glück nicht täglich. Bei meinen Besuchen in Deutschland erzähle ich Euch meine Geschichte, wie auch der Jugend, über mich und was mit mir passierte.
Sehr angenehm,
hochachtungsvoll,
Max
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