Pressemitteilung

Baumaßnahmen im ehemaligen Krematoriumsbereich erfolgreich abgeschlossen

 |  29. Januar 2024

Die sog. "Baracke X" im ehem. Krematoriumsbereich (Foto: KZ-Gedenkstätte Dachau)

• Ertüchtigung des Dachtragwerks über den ehemaligen Verbrennungsöfen der sogenannten „Baracke X“
• Herausforderung bei Baumaßnahmen an historischen Gebäuden der KZ-Gedenkstätte Dachau

Mitte Dezember 2023 fanden in der KZ-Gedenkstätte Dachau Baumaßnahmen im ehemaligen Krematoriumsbereich statt, um das Dachtragwerk über den ehemaligen Verbrennungsöfen der sogenannten „Baracke X“ zu ertüchtigen. Für die Baumaßnahmen mussten Teile der sogenannten „Baracke X“ gesperrt werden. Eine Besichtigung des Gebäudes und des Areals konnte während des gesamten Zeitraums sichergestellt werden.

„Wir freuen uns, dass dieser historisch bedeutende Ort mit Abschluss der Baumaßnahme auch weiterhin für die Besucherinnen und Besucher aus aller Welt zugänglich sein wird. Der Besuch des ehemaligen Krematoriumsbereichs ist für viele unserer Gäste von sehr großer Bedeutung“, so Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau. „Die Sanierungen erfolgten mit Blick auf den originalen Zustand und den hohen Denkmalwert des Gebäudes sensibel. Wir freuen uns, dass diese lang geplante Sicherungsmaßnahme nun abgeschlossen werden konnte.“

Wolfgang Vogl, Staatliches Bauamt Freising, ergänzt: „Es war eine konservatorische Herausforderung. Die sogenannte ‚Baracke X‘ wurde in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalschutz so ertüchtigt, dass die heutigen, erhöhten Anforderungen erfüllt werden.“

Die Historie der sogenannten „Baracke X“

Mit dem Bau der sogenannten „Baracke X“ wurde im Frühjahr 1942 begonnen. 1943 wurde sie in Betrieb genommen. In ihr befanden sich ein Krematorium mit vier Verbrennungsöfen, Desinfektionskammern für Kleidung, Aufenthalts- und Sanitärräume sowie Totenkammern und eine als „Brausebad“ getarnte Gaskammer. Die sogenannte „Baracke X“ war zur Massenvernichtung von Häftlingen konzipiert, jedoch kam es im KZ Dachau nicht zur massenhaften Tötung von Menschen durch Giftgas. Es ist ungeklärt, weshalb die SS die funktionsfähige Gaskammer nicht auf diese Weise einsetzte. Nach der Befreiung des Konzentrationslagers wurde die Dachauer Bevölkerung an dieser Stelle mit den Leichen der Häftlinge konfrontiert. Vor der Eröffnung der Gedenkstätte waren dort erste Ausstellungen zum ehemaligen KZ Dachau zu sehen. 1955 konnte verhindert werden, dass das Gebäude abgerissen wurde und in den 1960er Jahren erfuhr das Areal eine friedhofsähnliche Umgestaltung. Bei den Befreiungsfeiern findet alljährlich ein Gedenkakt im ehemaligen Krematoriumsbereich statt.