Pressemitteilung

KZ-Gedenkstätte Dachau sagt Befreiungsfeier am 3. Mai 2020 ab

 |  11. März 2020

Auch Rahmenprogramm findet wegen des Corona-Virus nicht statt

Die KZ-Gedenkstätte Dachau und die Stiftung Bayerische Gedenkstätten haben in Absprache mit dem Comité International de Dachau (CID) beschlossen, die für Sonntag, 3. Mai 2020, geplante Feier zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau abzusagen. Schwere Sicherheitsbedenken angesichts der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus (COVID-19) gaben den Ausschlag für diese Entscheidung. Mit der Absage folgt die Gedenkstätte den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und den Richtlinien, die die Bayerische Staatsregierung für Großveranstaltungen festgelegt hat. Die Entscheidung steht im Einklang mit der Vorgehensweise der anderen Gedenkstätten in Deutschland.

Die Leiterin der Gedenkstätte, Dr. Gabriele Hammermann, erläutert: „Diese Entscheidung zu treffen, ist uns enorm schwergefallen. Aber die Sicherheit und Gesundheit unserer Gäste steht an erster Stelle. Auch wollen wir keinesfalls einer schnelleren Ausbreitung des Corona-Virus Vorschub leisten.“

Nicht nur die offizielle Gedenkfeier am 3. Mai, eine Großveranstaltung mit etwa 2.000 Gästen aus aller Welt, werde abgesagt. Auch das mehrtägige Rahmenprogramm für Überlebende und Befreier des Konzentrationslagers Dachau könne nicht durchgeführt werden. „Darüber sind wir besonders traurig“, sagt die Gedenkstättenleiterin. „Wir hatten über 90 Zusagen von Zeitzeugen aus aller Welt“, so Gabriele Hammermann weiter. Die Freude über die unerwartet hohe Zahl an Zusagen sei sehr groß gewesen. Als Herzstück des Rahmenprogramms galten verschiedene Möglichkeiten der Begegnung, vor allem zwischen Jugendlichen, Überlebenden und Befreiern. Darauf hatten sich alle Beteiligten ganz besonders gefreut, aber „gerade um unsere wichtigsten Gäste, um unsere hochbetagten Zeitzeugen, machen wir uns die größten Sorgen“, betont die Gedenkstättenleiterin. Angesichts der bereits bestehenden Reisebeschränkungen sowie aus Sorge um ihre Gesundheit hatten in den letzten Tagen bereits viele der geladenen Gäste von sich aus abgesagt.

Der 75. Jahrestag der Befreiung übe eine besondere Anziehungskraft aus. Überlebende, Befreier und ihre Familien, Ehrenamtliche, Würdenträger, Medienvertreter, die engagierte und interessierte Öffentlichkeit aus dem In- und Ausland, auch etliche Unternehmen, die den Jahrestag mit großzügigen Spenden unterstützen, hätten ein stärkeres Bedürfnis denn je, einen Beitrag zu leisten und Teil dieses Jubiläums zu sein.

Daher ist es für die Gedenkstättenleiterin und ihr Team ebenso wichtig wie schwierig, einen Weg zu finden, wie der 75. Jahrestag der Befreiung ohne Veranstaltungen vor Ort würdevoll begangen werden kann.