Nachruf

Miroslav Kubik (1925 – 2021)

 |  2. November 2021

Am 25. Oktober 2021 starb Miroslav Kubik. Die KZ-Gedenkstätte betrauert seinen Tod, er war einer der letzten Überlebenden des KZ Dachau aus der Tschechischen Republik.

Kubik wurde am 7. November 1925 in Roudnice nad Labem geboren. Mehrere Klassen des von ihm besuchten Realgymnasiums wurden im Juni 1942 verhaftet, als das Gerücht verbreitet wurde, dass ein Anschlag auf den deutschnationalen Schulleiter geplant sei. So wurde auch der damals 16-jährige Miroslav Kubik nach brutalen Verhören zunächst in die Kleine Festung Theresienstadt gebracht und von dort in das KZ Auschwitz und im September 1943 in das KZ Dachau verschleppt. Dort musste er Zwangsarbeit in verschiedenen Arbeitskommandos leisten, u.a. in der SS-Waffenwerkstätte und auf dem landwirtschaftlichen Versuchsgelände Kräutergarten.

Miroslav Kubik engagierte sich nach der Befreiung im tschechoslowakischen Häftlingsverband und war Mitglied des CID. Über viele Jahrzehnte trat er als Zeitzeuge vor Studenten auf. Er blieb politisch aktiv und engagierte sich in der Bürgerrechtsbewegung, die 1989 zum Sturz der kommunistischen Regierung führte.

Zuletzt warnte Miroslav Kubik in einer Videobotschaft zum 76. Jahrestag der Befreiung eindrucksvoll vor jeglicher Gewaltherrschaft: https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/76-jahrestag-der-befreiung/gedenkbotschaft-miroslav-kubik/

Er starb im Alter von fast 96 Jahren in seinem Heimatort. Unser Mitgefühl gilt seiner Tochter Ivana Kubíková.