Hans Gasparitsch

30. März 1918 in Stuttgart (Deutschland) – 13. April 2002 in Stuttgart

Häftling im KZ Dachau: 1937–1944

Der Schriftsetzerlehrling Hans Gasparitsch gründet 1934 mit Freunden die Stuttgarter „Gruppe G“, die unter anderem systemkritische Flugschriften verbreitet. Nachdem er 1935 die Parolen „Rot Front“ und „Hitler = Krieg“ auf Statuen im Stuttgarter Schlossgarten schreibt, wird er zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Nach der Haft im Landesgefängnis Ulm verschleppt ihn die Gestapo im Herbst 1937 über das Gestapogefängnis Welzheim in das KZ Dachau. Er muss Zwangsarbeit im Straßenbau, in der Schreinerei und in der Schreibstube leisten. Zwischenzeitlich verlegt ihn die SS in das KZ Flossenbürg. Im Juli 1944 wird Hans Gasparitsch in das KZ Buchenwald transportiert, wo ihn am 11. April 1945 Truppen der US-Armee befreien. Er führt für die US-amerikanische Militärregierung Untersuchungen im Rahmen von Entnazifizierungsverfahren durch und ist 1947 Gründungsmitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in Baden-Württemberg. Zeitweise lebt Hans Gasparitsch in der DDR, wo er sein Abitur nachholt und Publizistik studiert. Zurück in Stuttgart arbeitet er bis zum Verbot der KPD 1956 für das Parteiorgan „Volksstimme“. Nach einem weiteren Studium ist er als Bauingenieur tätig. Hans Gasparitsch engagiert sich ab 1982 als Vorsitzender des Vereins „Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg“, tritt bis zu seinem Tod vielfach als Zeitzeuge auf und führt Besucher/innen durch die Gedenkstätten in Ulm, Dachau und Buchenwald.

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