Mitteilung

Schenkung eines Notizbuchs aus der politischen Abteilung des KZ Dachau

 |  10. Oktober 2025

Drei Frauen stehen vor einem Tisch, auf dem ein erkennbar altes Buch auf einem Tuch ausgebreitet liegt

Die beiden Schenkerinnen mit Gedenkstättenleiterin Dr. Gabrielle Hammermann (r.) und dem Notizbuch © KZ-Gedenkstätte Dachau

Das Archiv der KZ-Gedenkstätte Dachau verfolgt kontinuierlich das Ziel, seine Bestände und damit das bewahrte und vermittelbare Wissen zu vergrößern. In diesem Zusammenhang sind auch Schenkungen von Privatpersonen von erheblicher Bedeutung. Ein Beispiel stellt die Übergabe eines Notizbuchs aus der politischen Abteilung dar, dass uns zwei Schwestern aus Frankreich vor Kurzem schenkten.

Dieses original erhaltene Notizbuch ist von besonderer Bedeutung, da die Lager-SS kurz vor der Befreiung des Stammlagers des KZ Dachau durch die US-amerikanischen Truppen am 29. April 1945 nahezu sämtliche Dokumente im Lager vernichtet hatte. Insbesondere aus der politischen Abteilung sind nahezu keine Dokumente oder andere Archivalien erhalten. Dieses Notizbuch, dessen Entstehungszeitraum sich von April 1944 bis Mai 1945 erstreckt, liefert wertvolle Informationen über die Transporte ins Konzentrationslager Dachau in dieser Zeit. Auf 80 Seiten sind somit Daten zu nahezu 100.000 Häftlingen zu finden.

Von besonderer Relevanz für unsere Forschung sind die aufgeführten Häftlingstransporte im Zeitraum rund um die Befreiung des Lagers. Diese Einträge stellen einen wichtigen Anhaltspunkt dar, um diese teilweise noch unbekannten Opfer des KZ Dachaus identifizieren zu können.

Es ist eine kleine Sensation, dass nach 80 Jahren ein für die Verwaltung des Konzentrationslagers Dachau so zentrales Zeitzeugnis wieder auftaucht und in die Bestände des Archivs der KZ-Gedenkstätte Dachau aufgenommen werden kann.