Häftlinge im Porträt: Jakob Bamberger

Jakob Bamberger

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vorgestellt von Stefania Gavazza-Zuber, Referentin an der KZ-Gedenkstätte Dachau

 

Jakob Bamberger wurde am 11. Dezember 1913 in Königsberg in Ostpreußen geboren. Er war seit 1933 als Boxer aktiv und gehörte 1936 zum deutschen Olympiateam. Aus rassistischen Gründen wurde er als Sinto bald aus der deutschen Mannschaft ausgeschlossen.

Als seine Familie in ein KZ deportiert wurde, versuchte Jakob Bamberger in die Tschechoslowakei zu fliehen. Er wurde jedoch festgenommen und 1942 in das KZ Flossenbürg gebracht. Im Februar 1943 wurde er in das KZ Dachau deportiert, wo er für die grausamen Meerwasserversuche missbraucht wurde. Im November 1944 verlegte die SS ihn nach Buchenwald. Dort traf er auf seinen Vater. Beide wurden im April 1945 von der US-Army befreit. Ein Großteil seiner Familie wurde im KZ Auschwitz ermordet.

Die KZ-Haft hatte für ihn schwere gesundheitliche Schäden zur Folge. Dennoch musste er jahrelang für die Anerkennung seines erlittenen Unrechts kämpfen, weil er von den Behörden nicht als Opfer anerkannt wurde. Daher war Jakob Bamberger einer der ersten, die sich für die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma engagierten. Er beteiligte sich 1980 an einem Hungerstreik in der Gedenkstätte Dachau, um gegen die Diskriminierung von Sinti und Roma zu protestieren.

Jakob Bamberger war Ehrenvorsitzender des Zentralrats der Sinti und Roma. Er starb am 15. Februar 1989 in seinem Wohnort Schwetzingen.

 

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