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Beimler, Hans: Im Mörderlager Dachau. Hrsg.,
kommentiert und um eine biographische Skizze ergänzt von Friedbert Mühldorfer. Köln:
PapyRossa Verlag 2012
Kurz nach seiner abenteuerlichen
Flucht aus dem Konzentrationslager Dachau im Mai 1933 schrieb der bayerische
Kommunist und Reichstagsabgeordnete Hans Beimler nieder, was er dort hatte
erleben müssen. Die Veröffentlichung wurde in mehrere Sprachen übersetzt, in
internationalen Zeitungen zitiert – und in Deutschland illegal verbreitet. Hans
Beimler wollte mit seinem Bericht zum Widerstand gegen die Nazidiktatur in
Deutschland und im Ausland aufrufen. Er selbst leistete zunächst illegale
Arbeit für die KPD Frankreich, der Tschechoslowakei und der Schweiz aus, bevor
er nach Spanien ging, um dort mit den Internationalen Brigaden gegen Franco zu
kämpfen. Am 1. Dezember 1936 fiel Hans Beimler vor Madrid.
Erstmals in der Bundesrepublik
erscheint sein Erlebnisbericht in der Originalfassung, ergänzt um Fotos,
Dokumente und eine umfangreiche biographische Skizze sowie um Anmerkungen zu
Entstehungsgeschichte und zeitgeschichtlichen Hintergründen.
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Kappel, Kai: Religiöse Erinnerungsorte in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Mit
einem Beitrag von Björn Mensing und Ludwig Schmidinger. Berlin: Deutscher
Kunstverlag 2010
Dachau, im März 1933 als eines
der ersten Konzentrationslager eingerichtet, ist bis heute ein Synonym für den
menschenverachtenden NS-Unterdrückungsapparat. Bereits kurz nach der Befreiung
gab es Planungen, das Dachauer Lagerareal durch Kreuzzeichen und Kirchenbauten
christlich zu überformen. Zwischen 1960 und 1967, im Kontext der Einrichtung
der KZ-Gedenkstätte, entstanden im Norden des Lagers »Orte der Meditation«: die
katholische Todesangst-Christi-Kapelle, die jüdische Gedenkstätte und die
international bekannte evangelische Versöhnungskirche. Ergänzt wurden diese
durch das Kloster Karmel »Heilig Blut« sowie die russisch-orthodoxe Kapelle.
Die religiösen Erinnerungsorte im Lager Dachau stehen auch für den ernsthaften
Willen zum Gedenken an die NS-Opfer. Ihre komplexe Baugeschichte wie auch ihre
Kunstwerke werden in dieser reich bebilderten Publikation erstmals gemeinsam
vorgestellt.
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Osterloh, Jörg; Vollnhals, Clemens (Hrsg.): NS–Prozesse
und deutsche Öffentlichkeit. Besatzungszeit, frühe Bundesrepublik und DDR. Göttingen:
Vandenhoeck & Ruprecht 2011
(= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung;
Band 45)
In 20 Beiträgen untersuchen die
Autoren die Reaktionen der deutschen Öffentlichkeit auf bedeutende Prozesse
gegen NS-Täter, die während der Besatzungszeit und in der Zeit der frühen
Bundesrepublik und DDR, vor alliierten und deutschen Gerichten stattfanden. Sie
machen die Unterschiede und die Wechselwirkungen der Strafverfolgung zwischen
Ost und West deutlich und zeigen, wie sich die öffentliche Wahrnehmung der
Prozesse in den Westzonen und später in der Bundesrepublik in all ihren
Widersprüchen entwickelte. Auch in der Sowjetischen Besatzungszone gab es
anfangs noch einen gewissen Freiraum, doch bald standen Justiz und
Öffentlichkeit im Dienste der SED-Propaganda.
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Schwenke, Kerstin: Dachauer Gedenkorte zwischen
Vergessen und Erinnern. Die Massengräber am Leitenberg und der ehemalige
SS-Schießplatz bei Hebertshausen nach 1945. München: Utz 2012
(Dachauer Diskurse ; Bd. 6)
Neben der 1965 eröffneten
KZ-Gedenkstätte Dachau, die jährlich von mehreren hunderttausend Besuchern aus
aller Welt aufgesucht wird, gibt es auch zwei weniger bekannte Gedenkorte in
Dachau: den KZ-Ehrenfriedhof auf dem Leitenberg, auf dem sich die Gräber von
über 7400 Toten des Konzentrationslagers Dachau befinden, und den ehemaligen
SS-Schießplatz bei Hebertshausen, auf dem etwa 4000 sowjetische Kriegsgefangene
in den Jahren 1941/42 ermordet wurden. Die jetzt in der Reihe „Dachauer Diskurse“
veröffentlichte Studie zeigt, wie sich die Formen der Erinnerung an den beiden
Orten über die Jahrzehnte verändert haben. |