Pressemitteilung

79. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau

 |  25. April 2024

  • Zentrale Gedenkfeier am Sonntag, 5. Mai 2024 ab 9.15 Uhr
  • Gedenkbotschaften von Überlebenden des Konzentrationslagers Dachau
  • Reden von Anna Stolz, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus und Maria Bering, Abteilungsleiterin „Erinnerungskultur“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
  • Rahmenprogramm von 29. April bis 5. Mai 2024

Der 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau wird am Sonntag,  5. Mai 2024, vom Comité International de Dachau, der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und der KZ-Gedenkstätte Dachau feierlich begangen. Die zentrale Gedenkfeier auf dem ehemaligen Appellplatz beginnt um 11.30 Uhr unter anderem mit Gedenkbotschaften von Überlebenden des Konzentrationslagers Dachau sowie Reden von Anna Stolz, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus und Maria Bering, Abteilungsleiterin „Erinnerungskultur“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Zum Rahmenprogramm der Feierlichkeiten gehören unter anderem ein Online-Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Ivor Perl (29.4.), der Themenrundgang „Die Befreiung des KZ Dachau“ (4.5.) sowie die Gedenkstunde am ehemaligen SS-Schießplatz Hebertshausen (4.5.). Unter www.kz-gedenkstaette-dachau.de sind alle Veranstaltungen und Informationen zur Gedenkfeier zu finden.

Akkreditierung

Um als Medienvertreter/-in an der Gedenkfeier zum 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau am Sonntag, 5. Mai 2024, teilnehmen zu können, ist eine Akkreditierung via E-Mail an presse@kz-gedenkstaette-dachau.de bis Freitag, 3. Mai 2024 um 12.00 Uhr erforderlich. Akkreditierungen, die nach dieser Frist eingehen, können nicht berücksichtigt werden.

Gedenkfeier zum 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau

Dominique Boueilh, Präsident des Comité International de Dachau, Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, und Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte, laden ein, am Gedenken zum 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau am Sonntag, 5. Mai 2024, ab 9.15 Uhr teilzunehmen.

Im Anschluss an das konfessionelle Gedenken in den religiösen Gedenkorten auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau beginnt um 10.45 Uhr die Gedenkfeier vor dem ehemaligen Krematorium. Dort sprechen Abba Naor, Holocaust-Überlebender und Vizepräsident des Comité International de Dachau, sowie Florian Hartmann, Oberbürgermeister der Stadt Dachau. Nach dem gemeinsamen Gang zum ehemaligen Appellplatz begrüßt Gabriele Hammermann um 11.30 Uhr zur zentralen Gedenkfeier. Nach einem Grußwort von Karl Freller sprechen Anna Stolz, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, Maria Bering, Abteilungsleiterin „Erinnerungskultur“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie Dominique Boueilh.

Nach Gedenkbotschaften von Überlebenden des KZ Dachau endet die Gedenkfeier mit der Kranzniederlegung am Internationalen Mahnmal an. Im Anschluss an die Gedenkfeier besteht beim Tag der Begegnung im Max Mannheimer Haus die Möglichkeit zum gemeinsamen Ausklang der Feierlichkeiten.

Veranstaltungen im Überblick

Mit einem Online-Zeitzeugengespräch mit Ivor Perl beginnen die Feierlichkeiten am Montag, 29. April 2024 – dem 79. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau. Der 12-jährige Ivor Perl wurde gemeinsam mit seinem Vater und einem älteren Bruder im September 1944 nach einem Todesmarsch aus dem KZ Auschwitz als Häftling im KZ-Außenlager Kaufering registriert. Die Jugendlichen mussten Zwangsarbeit verrichten und ergriffen Ende April 1945 die Flucht. Ivor Perl ging nach der Befreiung mit seinem Bruder nach England. Als Zeitzeuge berichtet er von seinen Erlebnissen und Erinnerungen. Derzeit entsteht gemeinsam mit dem Filmemacher Zoom Rockman eine animierte Graphic Novel seiner Lebensgeschichte. Die Moderation des Online-Gesprächs um 19.00 übernimmt Dr. Christoph Thonfeld, Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Der Themenrundgang „Die Befreiung des KZ Dachau“ geht am Samstag, 4. Mai 2024, auf die viel diskutierte Frage nach den Erschießungen von SS-Männern durch US-Soldaten, die Organisation des befreiten Lagers durch die amerikanischen Truppen und das Internationale Häftlingskomitee sowie den Ablauf der Rückführungen der befreiten Menschen und ihr Weiterleben ein. Dr. Kerstin Schwenke, Leiterin der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau, führt um 14.00 Uhr über das Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Die Initiative „Jahrestag der Befreiung“ lädt am Samstag, 4. Mai 2024, um 16.00 Uhr zur Gedenkstunde am ehemaligen SS-Schießplatz in Hebertshausen ein. Neben Ernst Grube, Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, sprechen Carlotta Seidel, Freiwillige im Max-Mannheimer-Studienzentrum Dachau, und Norbert Göttler, ehem. Bezirksheimatpfleger Bezirk Oberbayern und Mitglied der Lagergemeinschaft Dachau. Die Angebote sind nicht geeignet für Personen unter 13 Jahren.

Befreiung des KZ Dachau am 29. April 1945

Gegen Ende April 1945 beginnt die SS im KZ Dachau Häftlinge zu evakuieren, um deren Befreiung durch die alliierten Truppen zu verhindern. Mindestens 25.000 Gefangene aus dem Dachauer Lagersystem werden in Gewaltmärschen zu Fuß in Richtung Tirol geschickt oder in Güterzügen abtransportiert. Mehrere Tausend Häftlinge kommen dabei um. Am 29. April 1945 befreien Einheiten der US-Armee das KZ Dachau. Noch am selben Tag gründen Überlebende ein internationales Lagerkomitee. Für Tausende Häftlinge kommt die Rettung zu spät – sie sterben an Entkräftung, Krankheiten und den Folgen der KZ-Haft.