Mitteilung

Dominique Boueilh wird neuer Präsident des Comité International de Dachau

 |  13. März 2023

Von links nach rechts: Dr. Gabriele Hammermann (Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau), Karl Freller (MdL, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, I. Vizepräsident des Bayer. Landtags), Dominique Boueilh (Präsident des CID), General Jean-Michel Thomas (ehemaliger Präsident des CID). Foto: Guido Hassel/KZ-Gedenkstätte Dachau

 

Das Comité International de Dachau (CID) hat einen neuen Präsidenten: Dominique Boueilh trat am 25. Februar 2023 sein Amt an. Er folgt auf General Jean-Michel Thomas, der am Ende seiner zweiten Amtszeit als Präsident zurückgetreten war. Die KZ-Gedenkstätte Dachau gratuliert sehr herzlich und freut sich auf die Zusammenarbeit.

Zusätzlich zu seiner neuen Position ist Boueilh auch Präsident der französischen Lagergemeinschaft des KZ Dachau (“Amicale française du camp de Dachau“) und Generalsekretär der „Union der französischen Verbände zur Erinnerung an die nationalsozialistischen Lager“ („Union des associations françaises de mémoire des camps nazis“), deren Gründungsmitglieder die französischen Vereine bzw. Lagergemeinschaften von Buchenwald, Dachau, Mauthausen, Neuengamme, Oranienburg-Sachsenhausen und Ravensbrück sind. Boueilh ist seit 15 Jahren Mitglied des CID-Vorstands. Das CID lädt jedes Jahr zur Befreiungsfeier in die KZ-Gedenkstätte Dachau; das KZ Dachau war am 29. April 1945 von der US-Armee befreit worden.

Bei ersten Gesprächen mit Stiftungsdirektor Freller und der Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Dr. Gabriele Hammermann, bekräftigte der neue Präsident seinen Wunsch, die bisher sehr gute Zusammenarbeit im Dienste des Gedenkens an die Opfer des KZ Dachau fortzusetzen und zu stärken. Auch legt er viel Wert darauf, dem Projekt der Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Dachau besondere Aufmerksamkeit zu schenken und es zu unterstützen. Durch seinen vielfältigen und innovativen Ansatz verfolge dieses Projekt die gleichen Ziele wie das CID: Der jungen Generation den Wert der Menschlichkeit und die Hoffnung auf eine freie Welt weiterzugeben.

 

Über Dominique Boueilh

Dominique Boueilh arbeitete 40 Jahre lang bei Airbus Defence & Space. Seine berufliche Laufbahn hat ihm die Gelegenheit gegeben, in vielen europäischen Ländern mit internationalen Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, insbesondere in Deutschland an den Industriestandorten Ottobrunn, Manching, Ulm und Friedrichshafen. Dominique Boueilh ist verheiratet, Vater von drei Kindern und Großvater von sechs Enkelkindern.

Sein Vater, Didier Boueilh, wurde im März 1944 im Alter von 18 Jahren von der Gestapo verhaftet. Diese war auf der Suche nach seinem Bruder, der für die französische Résistance im Südwesten Frankreichs tätig war. Didier Boueilh war gezwungen, Compiègne am 2. Juli 1944 im finsteren „Zug des Todes“, Konvoi 7909, zu verlassen und wurde nach Dachau verschleppt; später dann kam er in das Lager Neckarelz. Krank wurde er zu einem späteren Zeitpunkt erneut in das KZ Dachau verlegt, wo er am 29. April 1945 von den alliierten Streitkräften befreit wurde.

 

Das Comité International de Dachau (CID)

ist die Organisation der ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau bei München. Am Sonntag, dem 29. April 1945 kam es zur Befreiung des Lagers Dachau. In Zusammenarbeit mit der amerikanischen Leitung nahm noch am selben Tag ein international zusammengesetztes Häftlingskomitee seine Tätigkeit im Lager auf. Die Tätigkeiten erstreckten sich anfangs auf die Weiterführung des organisatorischen Betriebes des befreiten Lagers, die Abschaffung der Überfüllung der Wohnblöcke, die teilweise Verlegung der Häftlinge an andere Orte bis hin zur Herstellung besserer hygienischer Verhältnisse. Bald kam das Engagement für die Einrichtung einer dauerhaften Gedenkstätte hinzu. Wiedergründungen des CID erfolgten 1950 und 1955 – auch mit internationaler Vernetzung.