Aufruf

KZ-Gedenkstätte Dachau sucht nach Material und Erinnerungen an die „Dachauer Prozesse“

 |  22. Juni 2020

Foto: USHMM No. 81991

Die KZ-Gedenkstätte Dachau recherchiert für ein Sonderausstellungsprojekt zu den „Dachauer Prozessen“, die von 1945 bis 1948 vor US-Militärgerichten auf dem heutigen Gelände der Bereitschaftspolizei stattgefunden haben. Wir sind auf der Suche nach Fotos, Filmen, Skizzen und Zeichnungen, Eintrittskarten für den Gerichtssaal und weiteren Materialien. Falls Sie oder einer Ihrer Angehörigen außerdem einen der Prozesse besucht haben, als Zeuge oder Zeugin dort ausgesagt haben oder als Angehöriger der amerikanischen Streitkräfte beteiligt waren, interessieren wir uns auch sehr für Ihre Erinnerungen.

Die „Dachauer Prozesse“ gehören zu den bedeutendsten Kriegsverbrecherprozessen der Alliierten. 1672 Angeklagte mussten sich in 489 Verfahren für Ihre Taten während des Nationalsozialismus rechtfertigen. Das größte Aufsehen erregten dabei die Prozesse gegen Angehörige der SS-Personalstäbe der KZ Dachau, Flossenbürg, Mauthausen, Buchenwald, Mühldorf und Mittelbau-Dora. Außerdem wurden die Ermordung abgestürzter amerikanischer Piloten durch deutsche Zivilisten sowie die Verbrechen gegen amerikanische Kriegsgefangene bei Malmedy durch die SS juristisch verfolgt.

Das befreite Konzentrationslager diente den amerikanischen Alliierten als Internierungslager für diejenigen Personen, die ihren Ermittlungsergebnissen nach Kriegsverbrechen begangen hatten. Dort waren auch Personen im „automatischen Arrest“ wegen ihres tatsächlichen oder vermuteten politischen Status bzw. ihrer höherrangigen Mitgliedschaft in der NSDAP oder einer ihrer angeschlossenen Organisationen.

 

Bitte melden Sie sich bei: richter@kz-gedenkstaette-dachau.de / Tel.: 0162 / 2051562