Mitteilung

Nein zum Krieg – Hilfe für die Menschen in der Ukraine!

 |  17. März 2022

Auch wir, die Mitarbeitenden der KZ-Gedenkstätte Dachau, sind in diesen Tagen zutiefst bestürzt über die Ereignisse in der Ukraine. Wir verurteilen diesen völkerrechtswidrigen Krieg auf das Schärfste. Unsere Gedanken gelten den betroffenen Menschen in den Kriegsgebieten. Wir unterstützen den Appell der internationalen Lagerkomitees und der Lagergemeinschaft Dachau und schließen uns den Worten der Überlebenden an: Nein zum Krieg! Unser Respekt gilt zudem dem kritischen Teil einer Zivilgesellschaft in Russland, die Verfolgung und vielfältigen Repressionen ausgesetzt sind.

Wir denken in diesen Tagen sehr oft an unsere vielen Freunde in der Ukraine, die wir in den letzten Jahren bei Veranstaltungen in der Gedenkstätte kennenlernen durften. Insbesondere natürlich an die hoch betagten Überlebenden des KZ Dachau und ihre Angehörigen, die nun wieder einen Krieg erleiden müssen.

Der inzwischen verstorbene ukrainische Überlebende des KZ Dachau Wladimir Dschelali bezog sich in seinem Grußwort anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung bereits auf die Aggression und betonte: „Gleichzeitig trauern wir um die Opfer, deren Leben damals abgebrochen wurden, halten in Ehren ihr Andenken hoch und erinnern uns an ihr Vermächtnis: „Nein zu Menschenhass und Krieg! Ja zu Frieden und Schöpfung!“ Es ist sehr wichtig, dass die zeitgenössischen und zukünftigen Generationen aus dem Zweiten Weltkrieg die entsprechenden Lehren und Schlussfolgerungen ziehen.“ Diesen unbedingten Willen, ein friedliches Zusammenleben zu schaffen, hat viele Überlebende geprägt.

Der von dem russischen Präsidenten verantwortete Krieg gegen die Ukraine stellt einen klaren Bruch des Völkerrechts dar. Dieser unrechtmäßige Krieg, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden hat, entzweit Länder und Menschen und dient ausschließlich nationalistischen politischen Interessen. Die Verwendung von Begriffen wie „Entnazifizierung“ oder „Völkermord“ als Rechtfertigung für diesen Angriff entbehren jeglicher Grundlage und verhöhnen die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen.

Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Auch die Stiftung Bayerische Gedenkstätten verurteilt den russischen Überfall auf die Ukraine aufs Schärfste

„Wir sorgen uns um die Sicherheit der Menschen im Land und auf der Flucht. Wir betrauern die ersten Todesopfer. Unsere Gedanken sind insbesondere bei unseren KollegInnen, den ZeitzeugInnen und ihren Nachkommen sowie all jenen jungen Menschen, die sich im Rahmen der internationale Jugendarbeit an unseren KZ-Gedenkstätten für das Erinnern und das Aussöhnen stark gemacht haben. Bei Vladimir Putins aggressivem Angriffskrieg handelt es sich um einen Völkerrechtsbruch, der mit propagandistischen Pseudobegründungen begleitet wird, die an Zynismus kaum zu überbieten sind. Der Angriff auf die Ukraine ist ein Angriff auf die Werte der freiheitlichen und demokratischen Welt und erfordert unsere vollumfängliche Solidarität. Wir begrüßen die einheitliche Haltung und die beschlossenen Maßnahmen der Europäischen Union“, so Stiftungsdirektor Karl Freller.

Gemeinsames Gedenken in Hebertshausen 2019

Am 22. Juni 2019 hatten wir einige Angehörige der sowjetischen Kriegsgefangenen, die in Hebertshausen 1941/42 von der SS erschossen wurden, zu einer Gedenkfeier nach Dachau und Hebertshausen eingeladen. Damals haben Angehörige aus den Ländern Ukraine, Russland, Belarus und Kasachstan gemeinsam und sehr ergreifend an ihre Angehörigen mit uns erinnert.

Aus der Ukraine waren im Juni 2019 Irina Zygankowa und Dmitrij Geyko mit seinem Sohn Kirill zu Gast. Auf dem Foto sieht man Dmitrij und Kirill zusammen mit Yuriy Yarmilko (ukrainischer Generalkonsul in München) während der Gedenkfeier. Wir sind mit den Familien Zygankowa und Geyko in Kontakt und können berichten, dass Irinas Heimatstadt Berdansk von der russischen Armee eingenommen wurde. Kirill Geyko ist derzeit zum Glück beruflich in Luzern, aber sein Vater wohnt mit seiner Familie in der Nähe von Dnipro. Die humanitäre Lage ist dort verheerend und besonders geflüchtete Familien sind jetzt auf fremde Hilfe angewiesen. Wir werden weiterhin versuchen den Kontakt aufrecht zu erhalten.

 

Über Kirill Geyko haben wir auch Kontakte von Hilfsorganisationen für die Menschen vor Ort bekommen, die wir auch Ihnen besonders ans Herz legen und Sie um Ihre Unterstützung bitten möchten.

 

Гуманітарна допомога та ліки /
Humanitarian help and medicine /
Humanitäre Hilfe und Medizin:

https://plastde.org/de/?s=berlin 

  • Empfänger/Receiver: PLAST Ukrainischer Pfadfinderbund in Berlin e.V.
  • Bank: Deutsche Skatbank
  • IBAN: DE88 8306 5408 0004 2640 37
  • BIC: GENODEF1SLR
  • Verwendungszweck/Subject: Spende Nothilfe Ukraine

 

Допомога на медичне обладнання, медикаменти, дитячу реабілітацію та госпіталі /
Help with medical equipment, medicine, children’s rehabilitation and hospitals /
Hilfe bei medizinischen Geräten, Medikamenten, Kinderrehabilitation und Krankenhäusern:

https://www.ukraine-hilfe-berlin.de/ 

  • Empfänger/Receiver: Ukraine-Hilfe Berlin e.V.
  • Konto: Deutsche Skatbank
  • IBAN: DE24 8306 5408 0004 8722 15
  • BIC: GENODEF1SLR
  • Verwendungszweck/Subject: Spende Nothilfe Ukraine
  • Paypal: ukraine.hilfe@gmail.com (comment: Spende Nothilfe Ukraine)