Pressemitteilung

Neue Bildungsangebote für Soldatinnen und Soldaten

 |  8. Oktober 2021

 

  • Start einer virtuellen Vortragsreihe am 13. Oktober mit dem Thema „Wehrmachtsoldaten als KZ-Wachmannschaften“
  • Spezielle Workshop-Formate und Rundgänge
  • Unterstützt durch das Förderprogramm „Jugend erinnert“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie die Universität der Bundeswehr

 

Das Projekt „Bundeswehr erinnert“ entwickelt Bildungsformate, die sich an den Interessen, dem Vorwissen und den Bedürfnissen der Soldatinnen und Soldaten orientieren. Dabei knüpft das Projekt an eine schon länger bestehende Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München an: Seit über zehn Jahren besucht Prof. Dr. Stephan Lindner, Professor für Wirtschafts-, Sozial-, und Technikgeschichte, mit Studierenden die Gedenkstätte.

Aktuell gibt es Angebote, die sich an Angehörige der Bundeswehr richten, nur an wenigen Gedenkstätten. Bereits 2007 gab es den Versuch, das Thema innerhalb der Gedenkstättenlandschaft mehr in den Vordergrund zu rücken. Bei dieser Tagung tauschten sich Vertreter/-innen aus Bundeswehr, Gedenkstätten und historisch-politischer Bildung intensiv über das Thema aus. 2010 erschienen die Vorträge in Form eines Sammelbandes, der bis heute die einzige größere Veröffentlichung dazu darstellt (Wrochem/Koch: Bundeswehr und Gedenkstätten des NS-Unrechts).

Nun startet am 13. Oktober mit dem Thema „Wehrmachtssoldaten als KZ-Wachmannschaften“ von Dr. Stefan Hördler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg August-Universität Göttingen, an der KZ-Gedenkstätte Dachau eine virtuelle Vortragsreihe. Mit insgesamt sechs Vorträgen wird bis einschließlich März die Geschichte und Rolle der Wehrmacht in der Zeit des Nationalsozialismus detaillierter betrachtet. Genauso stehen dabei die Geschichte der Bundeswehr sowie aktuelle Herausforderungen, wie zum Beispiel das Thema „Staatsfeinde in Uniform – Rechtsextreme Netzwerke in der Bundeswehr“, im Fokus.

Maria Dechant, Projektleiterin an der KZ-Gedenkstätte Dachau, ist sehr erfreut, dass für die Vortragsreihe renommierte Experten als Speaker gewonnen werden konnten. „So ist ein breit gefächertes Themenspektrum entstanden, das verschiedenste Aspekte aufgreift. Dank des digitalen Formats richten sich die Vorträge jedoch nicht nur an Angehörige der Bundeswehr, sondern sind offen für alle Interessierten.“ Die Anmeldung zu den Vorträgen ist über Eventbrite möglich. Als Plattform wird Zoom verwendet, was auch einen offenen Dialog zwischen Dozent/-in und Teilnehmenden ermöglicht.

„Wir freuen uns, dass wir nun auch dieses berufsgruppenspezifische Angebot anbieten können. Die Bundeswehr bildet mit ihren regelmäßigen Besuchen an der KZ-Gedenkstätte Dachau eine wichtige Besucher/-innengruppe am Ort. Diese bereits seit Langem bestehende Zusammenarbeit zu intensivieren und als einen festen Bestandteil unserer Bildungsangebote zu etablieren, ist ein wichtiges Ziel dieses Projektes“, bekräftigt auch Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, die Bedeutung des Projekts „Bundeswehr erinnert“.

Neben der Vortragsreihe werden im Rahmen des Projekts auch zwei Seminare an der KZ-Gedenkstätte Dachau angeboten, die sich speziell an Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr richten. Sowohl der Präsenz-Workshop „Diskriminierung. Past. Present? Not tomorrow!“ als auch der digitale Workshop „Was hat das mit mir zu tun?“ beschäftigen sich mit den fortdauernden Diskriminierungen und Alltagsrassismen, die sich aus dem Nationalsozialismus teilweise bis heute fortsetzen. Beide Formate wurden nach einer Evaluationsphase fest in das Bildungsprogramm der Gedenkstätte aufgenommen und werden nun dauerhaft als Seminare angeboten.