Tagesseminare

Was sieht man und was bedeutet das?

Arbeitstisch mit verschiedenen Büchern und Heften. Obenauf liegt das Heft “Kette der Tage” mit den Gedichten von Edgar Kupfer-Koberwitz, der das KZ Dachau überlebte
„Wie sah das Leben der Häftlinge im Konzentrationslager Dachau aus?“

Diese Frage ist eine der häufigsten, die Jugendliche während eines Besuchs der KZ-Gedenkstätte Dachau stellen. Im Tagesseminar „Was sieht man und was bedeutet das? – Der Alltag der Häftlinge in Bildern und Berichten“ befassen sich die Teilnehmenden mit dieser Frage. Dabei steht ihnen in der Gruppenarbeitsphase eine große Auswahl an Bild- und Textquellen zur Verfügung, die ihnen auch einen Perspektivenwechsel ermöglicht. Alltägliche Begriffe wie „Arbeit“ werden im Laufe des Tages mit anderem Inhalt gefüllt.

Das Tagesseminar richtet sich an Schüler ab der 9. Jahrgangsstufe. Es ist in abgewandelter Form aber auch für die Sekundarstufe II oder für Erwachsenengruppen geeignet.

Ablauf

Die Referenten/-innen treffen die Gruppen an der Infotheke des Besucherzentrums der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Der Tag beginnt mit zwei Einführungsübungen, die nach den Erwartungen und Befürchtungen der Teilnehmenden fragen und unter Einbeziehung ihres Vorwissens erste Hintergrundinformationen zum System der Konzentrationslager und den in ihm verfolgten Menschen gibt.

Es folgt ein etwa zweistündiger Rundgang zur Geschichte des Konzentrationslagers Dachau. Anhand des historischen Geländes, der noch erhaltenen Gebäude und der Rekonstruktionen am Ort sollen die Spuren herausgestellt werden, die von der Zeit des Konzentrationslagers und der Nachgeschichte zeugen. Um einen personalisierten Zugang zu ermöglichen, werden Biografien ehemaliger Häftlinge einbezogen. Das Thema „Alltag der Häftlinge“ wird dabei noch weitgehend ausgespart.

Am Nachmittag setzen sich die Teilnehmer/-innen selbstständig in Gruppenarbeit mit verschiedenen Themenbereichen auseinander. Die Aufgaben greifen dabei sowohl auf das zuvor auf dem Rundgang Erfahrene, wie auch auf bereits vorhandenes Wissen der Teilnehmenden zurück. Um ein möglichst großes Spektrum an Teilnehmenden anzusprechen, wird versucht, mit so wenig Text wie möglich zu arbeiten. Gleichzeitig wird eine große Vielfalt an Bildquellen eingebunden – etwa Zeichnungen ehemaliger Häftlinge und Propagandaaufnahmen der SS. Diese Vielfalt soll ein quellenkritisches Vorgehen anregen. Text- und Bildanalysebögen helfen bei der Erschließung der multiperspektivischen Quellen. Wenn thematisch möglich, suchen die Teilnehmenden Orte und Relikte mit thematischem Bezug in der Gedenkstätte auf. Ihre Ergebnisse stellen die Gruppen den anderen Teilnehmenden vor. Diese kurzen Präsentationen finden möglichst an den zum jeweiligen Thema zugehörigen Orten statt.

Am Ende des Tages steht eine Schlussdiskussion und Reflexion.

Terminanfrage und Buchung

Für die Terminanfrage zu Tagesseminaren nutzen Sie bitte das Anfrageformular Tagesseminare. Pro Gruppe werden 180 Euro berechnet, die Teilnehmendenzahl ist auf 30 beschränkt. Die Teilnehmenden müssen mindestens 13 Jahre alt sein.

Für Fragen steht Ihnen gerne die Buchungsabteilung der KZ-Gedenkstätte von Montag bis Freitag 9–12 Uhr zur Verfügung:

 Tel: +49 (0) 8131 / 66997-131

 Fax: +49 (0) 8131 / 2235

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