Biografie: Erika Flocken

Erika Flocken wurde am 12. November 1912 in Abterode als Erika Hosenberg geboren. Ihr Studium der Medizin in Königsberg, Köln und Marburg schloss sie mit dem Staatsexamen ab. Ab dem 20. Juni 1944 war sie die leitende Ärztin der Organisation Todt im Krankenhaus Schwindegg. Gleichzeitig war sie für die medizinische Versorgung der Häftlinge im nahegelegenen Außenlagerkomplex Mühldorf zuständig. Zweimal beteiligte sich Flocken nachweislich an Selektionen. Insgesamt 831 Häftlinge wurden anschließend im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet.

Sie musste sich im Mühldorf-Hauptprozess 1947 für Vernachlässigung der Häftlinge, Verweigerung medizinischer Hilfe und für die Beteiligung an den Selektionen verantworten. Flocken erhielt die Todesstrafe, die aber in eine lebenslange Haftstrafe reduziert wurde. Bereits 1958 konnte Flocken das Kriegsverbrechergefängnis Landsberg wegen wegen, wie es hieß, „guter Führung“ verlassen. Sie starb am 4. April 1965.

Erika Flocken bei der Urteilverkündung im Mühldorf-Prozess, 13. Mai 1947 - United States Holocaust Memorial Museum, Washington D.C.

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