Objekt: Türblatt aus der „Alten Schneiderei“
Diese Tonspur behandelt das Türblatt aus der „Alten Schneiderei“, dem ehemaligen Hauptgerichtsgebäude der Dachauer Prozesse, das in der Sonderausstellung zu den „Dachauer Prozessen“ ausgestellt wird. Das Objekt ist eine Leihgabe der VI. Bereitschaftspolizeiabteilung in Dachau. Das historische Gebäude auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei existiert heute noch, ist jedoch für den Publikumsverkehr nicht geöffnet. Diese Tür dient daher als eine Art Platzhalter. Es handelt sich hierbei um eine Feldertür mit drei Segmenten. Sie ist 1,10 Meter breit, zwei Meter hoch und wiegt etwa 25 Kilogramm.
Türblatt der „Alten Schneiderei“ im Ausstellungsraum – Foto: KZ-Gedenkstätte Dachau
Das Gebäude in dem die Schneiderei untergebracht war wurde in den Jahren 1941 und 1942 als Teil der Wirtschaftsbetriebe im SS-Lager errichtet. Angestellte Näherinnen und Häftlinge schneiderten hier wahrscheinlich Uniformen für die Wehrmacht.
Der Nordflügel des Gebäudes bestand aus einem einzigen großen Saal, in dem sich die Arbeits- und Produktionsstätten befanden. Die Seitenwände bestehen fast vollständig aus Glasfassaden, die gemeinsam mit dem Oberlicht die Arbeitsflächen der Näherinnen und Näher erhellten. Im südlichen Flügel waren die Verwaltungs- und Versorgungsräume untergebracht. Dort diente der große Saal als Speise- bzw. Gemeinschaftsraum.
Die hier gezeigte „Door no. 4“- Tür Nummer vier – stammt von der Rückseite des großen Arbeitssaals im Nordflügel. Sie ist deutlich mit einem „Exit“-Schild versehen. Durch die heutige Position der Tür in der Wand ist der Raum jedoch nicht mehr begehbar. Sie befand sich in 1,16 Meter Höhe über den Boden und führte vermutlich auf eine Laderampe auf der Außenseite des Gebäudes. Der Durchgang ist mittlerweile von der Außenseite zugemauert, die Tür erfüllt demnach keine Funktion mehr.
Türblatt der „Alten Schneiderei“ in ihrer ursprünglichen Position – Foto: Bereitschaftspolizei Dachau