Pressemitteilung

Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“

 |  22. April 2022

  • Ehrengast zur Eröffnung: US-Botschafterin Dr. Amy Gutmann
  • Mit Kuratorenführung und Pressegespräch
  • Fokus der Ausstellung: Auseinandersetzung mit einem der größten einzelstaatlichen juristischen Aufarbeitungsprogramme von NS-Verbrechen

 

Die Sonderausstellung „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“ zeigt die Tatorte der Verbrechen, informiert über die rechtlichen Grundlagen, stellt Gerichtspersonal, Angeklagte und Zeugen vor und gibt einen Überblick über einzelne Verfahren und deren Folgen. Auch die breite mediale Resonanz der Verfahren wird thematisiert.

Die Ausstellung setzt sich mit einem der größten NS-Verfahrenskomplexe auseinander, der immer noch im Schatten der bekannteren Nürnberger Prozesse steht. Die seinerzeit diskutierten Fragen nach Gerechtigkeit und dem Umgang mit der Vergangenheit sind bis heute aktuell.

Die offizielle Eröffnung der Ausstellung findet am 29. April 2022 – dem 77. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau – statt. Neben Grußworten von Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, sowie einer Kuratorenführung durch das von Dr. Christoph Thonfeld, Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau, geleitete Ausstellungsteam wird die Botschafterin der Vereinigten Staaten, Dr. Amy Gutmann zur Eröffnung sprechen (in Englisch).

 

Zur Person: US-Botschafterin Dr. Amy Gutmann

Dr. Amy Gutmann trat ihr Amt als US-Botschafterin in der Bundesrepublik Deutschland im Februar 2022 an. Von 2004 bis 2022 war sie Präsidentin der University of Pennsylvania. 2009 wurde sie vom damaligen US-Präsidenten Obama zur Vorsitzenden der Kommission des Präsidenten für bioethische Fragen (Presidential Commission for the Study of Bioethical Issues) ernannt, die sie sieben Jahre lang leitete.

Neben ihrem Engagement für den erweiterten Zugang zu Bildung hat sich Dr. Gutmann auch für innovative, lebenswichtige Erkenntnisse liefernde Forschung eingesetzt. Zudem veröffentlichte sie zahlreiche Beiträge zum konkreten Nutzen und den ethischen Aspekten von Verfassungsdemokratie, Bildung, Gesundheitswesen und Menschenrechten.

Mehr Informationen finden sich auf der Website der US-Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland.

 

Zur Ausstellung: „Dachauer Prozesse – Verbrechen, Verfahren und Verantwortung“

Wie kann man Gerechtigkeit herstellen? Wer kann für Massenverbrechen verantwortlich gemacht werden? Derartigen Fragen sahen sich die amerikanischen Befreier deutscher Konzentrationslager 1945 gegenüber. Auch im und um das KZ Dachau stand die US-Armee vor einer apokalyptischen Situation: Leichenberge sowie Überlebende, die sich physisch und psychisch vielfach an der Grenze zum Tod befanden. Welches Recht konnte auf die Massenverbrechen im KZ Dachau und den anderen von der US-Armee befreiten Lagern angewendet werden?

Geborgene NS-Dokumente, Zeugenaussagen der Überlebenden sowie umfangreiche Vernehmungen von Tatverdächtigen schufen die Grundlage für die Dachauer Prozesse (1945–1948). Hier wurden auch Verbrechen, die außerhalb der Lager an gefangen genommenen alliierten Soldaten und Zivilpersonen begangen worden waren, verhandelt.

Mehr Informationen finden sich auf der Website der KZ-Gedenkstätte Dachau

 

Impressionen der Ausstellungseröffnung