Alfred Edward Laurence

Biografie

Alfred Edward Laurence (geb. 12. Dezember 1910, Breslau, als Alfred Eduard Lomnitz) durfte als Jude 1933 sein Gerichtsreferendariat nicht beenden. Stattdessen studierte er in Frankreich Chemie und arbeitete ab 1936 in Hamburg.

Er wurde im September 1936 als „jüdischer Emigrant“ in das KZ Sachsenhausen eingeliefert und im Februar 1937 in das KZ Dachau überstellt. Die Gestapo entließ Laurence am 1. Oktober 1937 mit der Auflage Deutschland sofort zu verlassen. Über Indien und Burma gelangte er 1941 in die USA.

Als Soldat der US Army kam Laurence im Juni 1944 nach Europa zurück und war im April 1945 an der Befreiung des KZ Dachau beteiligt. Er arbeitete im Anschluss als Ermittler des War Crimes Investigation Teams 6826.

In den 1950er Jahren ließ sich Laurence in Großbritannien nieder und arbeitete als Industrieberater und UNESCO-Dolmetscher. Er starb 2006 in Großbritannien.

 

 

Archive of Alfred E. Laurence, courtesy of Virginia Laurence und Annemarie Wadlow

Uniform von Alfred E. Laurence in der Sonderausstellung zu den "Dachauer Prozesse" - Leihgabe des Imperial War Museums, London - Foto: KZ-Gedenkstätte Dachau

Uniform

Diese Tonspur behandelt die Uniform von Alfred Edward Laurence, die in der Sonderausstellung zu den „Dachauer Prozesse“ ausgestellt ist. Es handelt sich dabei um Leihgaben des Imperial War Museums in London.
Die Uniform besteht aus vier Teilen: einer Garnisonsmütze, einem Hemd, einer Feldjacke und einer Krawatte.

Die Garnisonsmütze besteht aus einer Wolle-Polyester-Mischung, die in ein dunkles Olivgrün gefärbt ist. Es handelt sich dabei um die typische Farbe für die Freizeit-Uniform der US-Soldaten in Europa. Ein silbernes, rechteckiges Abzeichen an der linken Front zeichnen den Träger als First Lieutenant der US Army aus. Das Hemd aus Kammgarn und die Feldjacke aus Wollstoff sind in einem ähnlichen Olivgrün gefärbt. Bei der Jacke handelt es sich um das Modell M-1944, das auch bekannt ist als „Ike Jacket“, benannt nach dem Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa, Dwight D. Eisenhower.

An den Schultern sind zwei Insignien erkennbar. Für US-Soldaten war es während des 2. Weltkrieges typisch, dass Abzeichen ihrer letzten Einheit auf der rechten Schulter zu tragen. Auf der linken Schulter wurde dagegen das Abzeichen der aktuellen Einheit getragen. Die Insignie auf der rechten Seite zeigt drei ineinander gestapelte Dreiecke in blau, gelb und rot. Es ist das Abzeichen der 7. US-Armee. Auf der linken Schulterseite ist ein großes A innerhalb eines weiß-roten sechseckigen Sterns auf grünem Grund. Es handelt sich dabei um die Insignie der 6. US-Armee.

 

DachauMemorial · Objektbeschreibung: Uniform von Alfred E. Laurence – gesprochen von Adrian Elsner

 

 

Im unteren Teil des linken Ärmels sind fünf Streifen zu erkennen. Jeweils ein Streifen steht für ein halbes Jahr aktiven Dienst in der US-Armee. Für Dienste innerhalb der Vereinigten Staaten werden silberne Abzeichen verliehen, für Dienste in Übersee werden goldene Abzeichen verliehen. Die fünf goldenen Streifen an dieser Uniform bedeuten demnach, dass ihr Träger mindestens zweieinhalb Jahre aktiven Dienst auf einem Kriegsschauplatz außerhalb der Vereinigten Staaten geleistet hat.

Die Krawatte ist khakifarben und besteht aus einer Mischung aus Baum- und Angorawolle. Auf der Innenseite ist mit schwarzer Farbe die Wäschenummer A9012 eingetragen. Die Nummerierung der Klamotten half bei der Zuordnung der Uniformteile, wenn diese gemeinsam mit den Kleidungsstücken anderer Kameraden gewaschen wurden. Die eingetragene Nummer gehört jedoch nicht zu Laurence. Dessen Wäschenummer lautet L 5383. Die Nummer gehörte vermutlich zum Vorbesitzer der Krawatte.

Gemeinsam bilden die vier Teile den kompletten oberen Teil einer Freizeit-Uniform der US-Armee, wie sie typischerweise von den in Europa stationierten Truppen getragen wurde. Sowohl Wachmänner als auch Offiziere trugen während der Dachauer Prozesse dieses Uniform-Modell.

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