Namen statt Nummern. Niederländische politische Häftlinge im Konzentrationslager Dachau

 |  27.04.2018 — 28.02.2019

Blick auf vier beleuchtete Ausstellungsvitrinen und das große digitale Schaubild im Sonderausstellungsraum

Im KZ Dachau waren von 1941 bis 1945 mehr als zweitausend Gefangene aus den Niederlanden inhaftiert. Bei ihrer Ankunft erhielten sie wie alle anderen Häftlinge eine Nummer. Ihr Name spielte ab diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr. Die Ausstellung zeigt durch persönliche Geschichten und authentische Objekte, welche heimlichen Überlebensstrategien die Häftlinge entwickelten: Jaap van Mesdag machte Musik, Pim Reijntjes schnitzte ein Schachbrett in den Deckel einer Holzkiste, der Bildhauer Frits van Hall fertigte kleine Reliefs, Lies Bueninck-Hendrikse stellte Schmuck aus entwendeten Materialien her und Willemijn Petroff-van Gurp ein Lieder- und Psalmenbuch aus Altpapier.

Um ihr Schicksal wieder bekannt zu machen, führten ab 2010 niederländische Schülerinnen und Schüler Recherchen in Archiven durch, interviewten ehemalige Häftlinge oder deren Verwandte und reisten zu den Orten, an denen die ehemaligen Gefangenen inhaftiert waren. In der Ausstellung sprechen die jungen Biografen über „ihren“ ehemaligen Häftling und ihre Erfahrungen bei diesem Projekt.

Die Ausstellung entstand unter der Leitung des Niederländischen Widerstandsmuseums in Amsterdam. Für die Präsentation in der KZ-Gedenkstätte Dachau wurden die niederländischen und englischen Texte mit deutschen Übersetzungen ergänzt.

Die Sonderausstellung wurde durch Zuwendungen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie der Stadt München ermöglicht.

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Blick auf vier beleuchtete Ausstellungsvitrinen und das große digitale Schaubild im Sonderausstellungsraum