Buchvorstellung

Die unbekannten Judenhelfer: Wie Zeugen Jehovas jüdischen Mitmenschen im Nationalsozialismus beistanden

 |  03.06.2024  | 19:30—21:00

Portrait von Helmut Knöller aus dem Jahr 1946 © Jehovas Zeugen, Archiv Zentraleuropa

Bisher weitgehend unbekannt, setzten die Zeugen Jehovas während der NS-Zeit immer wieder ein Zeichen gegen den vorherrschenden Antisemitismus in der Gesellschaft, indem sie als „jüdisch“ verfolgten Personen halfen. Christoph Wilker hat dazu intensiv recherchiert und seine Ergebnisse 2022 in seinem Buch „Die unbekannten Judenhelfer“ veröffentlicht. Nun stellt er einige bewegende Einzelschicksale vor.

„In diesem Buch sind Berichte von Zeugen Jehovas zusammengetragen, die – spät genug – ein helles Licht auf einen weithin unbekannten Aspekt der Hilfe für Juden und deren Rettung werfen“, schreibt der Historiker und Antisemitismusforscher Prof. Dr. Wolfgang Benz in seinem Geleitwort zum Buch.

Motiviert durch die erste Auflage wandte sich eine interessierte Leserschaft an den Autor, um auf weitere Fälle des Beistandes für jüdische Mitmenschen durch Zeugen Jehovas aufmerksam zu machen. Diese und weitere neue Fälle fanden Eingang in die zweite Auflage des Buches, die nun erstmals öffentlich vorgestellt wird.

Christoph Wilker begleitet seit vielen Jahren Forschungs- und Gedenkprojekte zur NS-Zeit. 2017/18 bereitete er im Auftrag von Prof. Dr. Winfried Nerdinger in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München eine Sonderausstellung zur Verfolgung der Zeugen Jehovas vor, die dort vom September 2018 bis Januar 2019 zu sehen war. Er veröffentlichte Fachaufsätze, mehrere Bücher und Filmclips zur Thematik. Zuletzt erschien von ihm 2023 im Münchner Band der Buchreihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer“ ein Aufsatz über den Gestapo-Mitarbeiter Gerhard Grimm.

 Helmut Knöller, 1920 in Simmozheim (Baden-Württemberg) geboren, lebte nach seiner Befreiung in Steyr (Österreich) von 1952 bis zu seinem Tod 1988 in München. Der Zeuge Jehovas wurde am 1. Juni 1940 in das KZ Dachau deportiert. Insgesamt war er fast fünf Jahre wegen Wehrdienstverweigerung in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert, darunter in Dachau und Sachsenhausen. Die Veranstaltung soll auch an ihn erinnern.

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Begrüßung & Impulsvortrag
Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau

Musikalischer Beitrag
Luis Forstner (Klavier)

Gespräch
Christopher Wilker
Dr. Gabriele Hammermann
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Die unbekannten Judenhelfer: Wie Zeugen Jehovas jüdischen Mitmenschen im Nationalsozialismus beistanden
Erstmalige Vorstellung der zweiten erweiterten Auflage (2024)

Montag, 3. Juni 2024 | 19.30 – 21.00 Uhr
Kinosaal der KZ-Gedenkstätte Dachau
Pater-Roth-Str. 2a, 85221 Dachau
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung auf Eventbrite wird gebeten.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.
Der Besucherparkplatz der KZ-Gedenkstätte Dachau ist für die Abendveranstaltung geöffnet.

Das Angebot ist nicht geeignet für Personen unter 13 Jahren.