Buchvorstellung: „Sowjetische Kriegsgefangene im Deutschen Reich 1941/42“

Eine überaus interessante Veranstaltung zum
Thema Sowjetische Kriegsgefangene fand am 19. Juni in der KZ-Gedenkstätte
Dachau statt.

Dr. Rolf Keller hielt einen Vortrag zum Thema
„Sowjetische Kriegsgefangene im Deutschen Reich 1941/42“. Illustriert durch
Fotos, Berichte von ehemaligen Gefangenen, Wehrmachtsangehörigen und Zeitzeugen
erläuterte er, dass die Wehrmacht in den ersten Monaten des Vernichtungskrieges
gegen die Sowjetunion etwa eine halbe Million sowjetische Kriegsgefangene in
das Reichsgebiet transportierte, um sie in speziellen „Russenlagern“
unterzubringen. Von dort lieferte die Wehrmacht unter Missachtung des geltenden
Völkerrechts bis Mitte 1942 mehr als 40.000 Kriegsgefangene an die SS aus, um
sie in einem KZ ermorden zu lassen. Auch in das KZ Dachau wurden 1941/42 über
4.000 sowjetische Kriegsgefangene deportiert und hingerichtet. Bis Ende des
Krieges kamen infolge unzureichender Versorgung, brutaler Behandlung, harter
Arbeit und durch gezielte Mordaktionen mindestens 2,6 Millionen sowjetische
Kriegsgefangene im deutschen Gewahrsam ums Leben.