Virtueller Rundgang Umgebung

3.1 Gleis­stück zum SS-Lager

Vom Bahnhof Dachau führte ein Nebengleis in das SS-Lager. Die SS transportierte Gefangene zum Teil in Güterwagen zum Ort ihrer Inhaftierung. Die eingelieferten Häftlinge passierten den westlichen Eingang des SS-Lagers und gelangten in den Bereich der SS-Kasernen. Das Nebengleis wurde im Jahr 1984 entfernt. Am ehemaligen Eingang des SS-Geländes, wo heute die Isar-Amperwerke-Straße verläuft, blieb ein kleines Teilstück der Schienen erhalten. Die Tafel 4 des „Weg des Erinnerns“ markiert diese Stelle.

Zwei Tage vor der Befreiung des KZ Dachau am 29. April 1945 traf ein Häftlingstransport aus dem Konzentrationslager Buchenwald ein. Der Zug mit 4.480 Gefangenen war 21 Tage unterwegs. Die SS hatte Häftlinge in Güterwagen gepfercht und kaum für Nahrung und Wasser gesorgt. Während der Fahrt starben Tausende an Hunger und Entkräftung oder wurden von der SS erschossen. In Dachau kam ein Zug voller Sterbender und Toter an. Nur 816 Personen überlebten den Transport. Die SS verweigerte dem Zug die Einfahrt in das SS-Lager, weshalb er auf den Gleisen davor stehen blieb. Als die Truppen der US-Armee das KZ Dachau erreichten, fanden sie die Leichen in den Waggons vor, ein Eindruck der bei vielen ein Trauma hinterließ.

In der Mitte des Bildes ist ein Gleisstück zu sehen, das zum ehemaligen SS-Gelände führt. Im Vordergrund ist eine Tafel des “Weg des Erinnerns” angebracht, die Aufschluss über die Nutzung dieses noch erhaltenen Gleisstückes gibt .

Auf dem „Weg des Erinnerns“: Gleisstück an der Isar-Amperwerke-Straße mit Tafel Nr. 4, 2017 (KZ-Gedenkstätte Dachau)

Der „Todeszug“ aus dem Konzentrationslager Buchenwald auf der Gleisverbindung zum SS-Lager, 30. April 1945 (USHMM)

Der „Todeszug“ aus dem Konzentrationslager Buchenwald auf der Gleisverbindung zum SS-Lager, 30. April 1945 (USHMM)